Geschichte
1786
Die Anfänge des Feuerlöschwesens in Groß-Mahner lassen sich bis zum Ende des 18. Jahrhunderts zurückverfolgen, als in den Dörfern im alten Amt Liebenburg (Herzogtum Hildesheim) erstmals sogenannte „Feuervisitationen“ durchgeführt wurden. Verwaltungsbeamte kontrollierten in den Orten jährlich das Vorhandensein von ausreichendem Feuerlöschgerät. Es gab allerdings weder eine zentrale Lagerstätte für das Inventar, noch eine feste und organisierte Mannschaft.
Aus dem Jahr 1830 (der Ort gehörte zum Königreich Hannover) ist erstmals eine „Auf Nahme der Feuerlöschungsmanschaften“ überliefert. „Sprützen Meister“ waren die Ackerleute Basse und Samblebe. Es folgen die Namen von 24 „Drückern“. Etliche Nachkommen dieser ersten Achtundzwanzig Feuerwehrmänner leben noch heute in Groß-Mahner und sind Mitglieder unserer Wehr. Die FF Groß Mahner betrachtet das im Jahre 1955 wiederaufgefundene Aufstellung traditionell als ihre Geburtsurkunde.
1893
In diesem Jahr treffen bei einem Hofbrand Feuerlöschmannschaften aus Preußisch-Hannover (zu dem auch Groß-Mahner gehörte) und Freiwillige Feuerwehren des damaligen Herzogtums Braunschweig zusammen. Hierbei fiel die höhere Effizienz und bessere Ausrüstung der braunschweigischen Einheiten auf. In der Folge wandelt sich auch in Groß-Mahner die Feuerlöschmannschaft langsam in eine Freiwillige Feuerwehr nach modernem Verständnis. Die Gemeinde beschaffte mit erheblichem finanziellen Aufwand Uniformen und Geräte, welche teilweise bis in die fünfziger Jahre hinein eingesetzt wurden.
1900
Der Löschbrunnen an der Mahnerstraße wird innerhalb kürzester Zeit beschlossen und errichtet. Somit war die Löschwasserversorgung erstmals nicht mehr von der Warne abhängig, die außerhalb des Ortes fließt. Der Brunnen erwies sich als stabile Konstruktion und befindet sich noch heute in Benutzung.
1902
In diesem Jahr tritt in Preußen erstmals eine Polizeiverordnung in Kraft, die das Feuerwehrwesen umfassend regelte. Laut vorliegenden Statuten entsteht in Groß-Mahner aus bisher nicht geklärten Gründen eine Pflichtfeuerwehr. Zu vermuten ist ein zu geringer Personalstand der bisherigen FF aufgrund der gestiegenen Anforderungen an die Feuerwehren.
1934
Ein Jahr nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten tritt das preußische Feuerwehrgesetz in Kraft und treibt die Integration der hiesigen Feuerwehren in den NS-Staat voran. In Groß-Mahner wird eine vorgegebene Satzung beschlossen, durch die wieder eine Freiwillige Feuerwehr entsteht. In der Folgezeit wird eine neue, politisch zuverlässige Wehrführung ernannt (Als Wehrführer agiert bis 1946 der lokale NSDAP-Ortsgruppenleiter). Die Wehr wird somit faktisch gleichgeschaltet. In den folgenden Jahren werden die Feuerwehren immer weiter in den NS-Staat eingebunden: Unter dem Namen "Feuerschutzpolizei" werden sie Teil des SS- und Polizei-Apparats. Oberster Dienstherr der freiwilligen Feuerwehren war jetzt Heinrich Himmler. Die Feuerwehren werden außerdem zusehends militarisiert.
1939-1945
Die Arbeit der Feuerwehr in Groß Mahner wird durch den zweiten Weltkrieg stark erschwert. Spätestens ab 1941 war für die restliche Kriegsdauer täglich mit mehreren Alarmen wegen Feindüberflügen zu rechnen. Überörtliche Löschhilfe ist regelmäßig zu leisten, nicht zuletzt, da die Hermann-Göring-Werke bei Lebenstedt ein bevorzugtes Ausweichziel für versprengte alliierte Bomberverbände darstellten. Erschwerend kam die Einberufung großer Teile der männlichen Bevölkerung hinzu, wobei mehrere Mitglieder als Soldaten oder bei Luftangriffen (etwa während der Luftangriffe auf Hannover) getötet werden. Mehrere Bombenangriffe treffen auch den Ort selbst, sodass die Wehr auch hier ausrücken musste. Am wichtigsten hierbei war der Luftangriff auf Erzverlade und Zuckerfabrik im Jahr 1944 bei dem mehrere Menschen zu Tode kamen.
1945
1955
In diesem Jahr wird auf dem Hof Hohnschopp die erwähnte Aufstellung von 1830 entdeckt und als Gründungsdokument aufgefasst, sodass die Freiwillige Feuerwehr Groß Mahner im Jahr 1956 mit einjähriger Verspätung ihren 125. Geburtstag feiern kann. Die Wehr trifft sich in jener Zeit regelmäßig zu Übungen und wächst in schnellem Tempo an.
1957
Der Musikzug wird gegründet und probt in den ersten Jahren unter Führung eines Mitgliedes der Bergmannskapelle in Othfresen. Bereits wenige Wochen nach dem ersten Probeabend erfolgt ein Konzert vor den Mitgliedern der Wehr, dass begeistert aufgenommen wird.
1980
Ein Großbrand in der alten Zuckerfabrik am Ortsrand von Groß Mahner hielt die Feuerwehren Salzgitters etwa eine Woche lang in Atem. Der Einsatz stellt die größte Brandkatastrophe in der jüngeren Ortsgeschichte dar. Das zentrale Fertigungsgebäude wird komplett zerstört und der einsturzgefährdete Schornstein muss abgetragen werden.
Vollbrand der Zuckerfabrik
Im Januar 2015 gründet sich die Altersabteilung der Freiwilligen Feuerwehr Groß Mahner. Als erster Sprecher wird unser Ehrenbrandmeister Jürgen Hartung gewählt. Die Abteilung umfasst all jene Mitglieder der Wehr, die aus Altersgründen aus dem aktiven Dienst ausscheiden. Für mehr Informationen zur Altersabteilung: Klicken Sie hier!